LESUNG in der VOLKSBÜHNE

Wir solidarisieren uns mit der transmedialen Inszenierung in der Volksbühne und machen dort spontan am Freitag eine kleine Lesung mit Lyrik aus Wien, Berlin und Bayern!

Revolutionäres mit Verena Stauffer (Wien), Markus Hallinger (Bayern), außerdem Karla Reimert und Hendrik Jackson (beide Berlin), der auch moderiert.

FR (29.9.) um 20.30 Uhr im Sternfoyer (1.Stock)

2017-09-24 23.37.05
READING in der VOLKSBÜHNE!

Kurze Infos zu den Autor*innen:

Karla Reimert publizierte bei kookbooks „Picknick mit schwarzen Bienen“. Sie thematisiert religiöse und feministische Themen in einem aufregenden Miteinander von Kritik und Emphase.

Markus Hallinger lebt in Bayern und ist vielleicht einer der wenigen zeitgenössischen Lyriker, der Landschaftsdichtung im Zeitalter des Anthropozäns, jenseits von Kitsch und Idylle, eine Stimme gibt.

Verena Stauffer debutierte mit dem Band „Zitronen der Macht“. In ihren höchst sprachbewussten Gedichten spiegelt Politisches sich sowohl im Kleinen wie Großen, Alltäglichen wie verdeckt Gewaltsamen.

Hendrik Jackson (kookbooks, Herausgeber von lyrikkritik.de) moderiert den kurzen lyrischen Abend und ergänzt ihn um einige Texte aus seinem letzten Band „Im Licht der Prophezeiungen“.

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Das neue Jahr

… fängt gut an: Parlandopark auf der Hafenrevue des LCB. Hendrik Jackson spricht mit Daniel Falb. Gäste des Parlandopark können über fb bei uns Freikarten anfordern (begrenztes Kontingent)

Ihr seid alle herzlich eingeladen zu kommen!

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Der Ton | Immigration und Sprache

Und auch die letzte Parlandopark-Veranstaltung in diesem Jahr mit Ann Cotten und Dagmara Kraus hier auf litradio.net zum Nachhören.

Das war:

4. Immigration und Sprache | 01.12.2016
(Fremdsprachen | Fachsprachen | „Speck der Mundart“)

In einer Welt, in der Migrationshintergründe, Flüchtlingskrisen und Globalisierungseffekte feste Bestandteile des Alltags sind, verschwimmen auch die Sprachgrenzen. Wir bewegen uns im Spannungsfeld von Nationalität, Identität und sozialen Interessen: Was ist noch Muttersprache, was ist das Eigene, das Adaptierte und welches Verhältnis zur Literatur baut sich in multilingualen Sprachumgebungen auf, in denen alle mit allen vernetzt sind? Wie gelingt uns die Übersetzung kultureller Differenzen und Artikulationsweisen diesseits und jenseits abendländischen Homogenitätsdenkens? Wie stellen sich im Netz Fragen der Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit und mit welchen Akzentverschiebungen? Welche Rolle spielen die Sprachen dabei? Der Philosoph Johann Georg Hamann sprach einmal vom „Speck der Mundart“ und meinte damit vornehmlich: Poesie, poetische Randlagen. Was bedeutet es, in verschiedenen Sprachräumen aufgewachsen zu sein, welche Problemstellungen und Verhandlungsprozesse ergeben sich daraus, welche kulturellen Hybridisierungsformen?

Teilnehmerinnen:
Ann Cotten, Dagmara Kraus, Adrijana Bohocki (Moderation)
Datum: Donnerstag, 01. Dezember 2016
Zeit: 20 Uhr
Ort: Bassy Club (Lounge)
Schönhauser Allee 176 a | 10119 Berlin
U2 Senefelder Platz
Eintritt: 3 € / 5 €

Die in Iowa geborene und in Wien aufgewachsene Ann Cotten (*1982) debütierte mit einem Band, der aus Fremdwörterbuchsonetten bestand. Seitdem arbeitet sie immer wieder auf ungewöhnliche Weise mit alten Formen und Traditionen, zuletzt in ihrem Versepos „Verbannt“. Sie ist Teil der berüchtigten Rottenkinckschow und lehrt in der vienna poetry school die Ent- und Verschlüsselung von Codes in ihrer Eigenschaft als Komprimierungen von Weltanschauung, Repräsentation und Identitätsentwürfen, um Möglichkeiten zu finden, auf diese unfug-orientiert einzuwirken.
Die Lyrikerin Dagmara Kraus (* 1981) stammt aus Polen und pendelt zwischen Deutschland und Frankreich. Ihre Poesie schafft Fach- und im wörtlichen Sinne Fremdsprachen, die überraschen und der Sprache völlig ungeahnte Möglichkeiten abringen. In ihrem letzten Band hat sie ein polyglottes Verzeichnis von Klagelauten angelegt und dabei sprachübergreifend mit semantischen Veränderungen experimentiert.
Die Moderatorin, Literaturaktivistin und ehemalige lauter-niemand-Mitherausgeberin Adrijana Bohocki (* 1969) stammt aus der Vojvodina und wuchs in Westdeutschland auf. In Ost Berlin lebt sie seit 1993 und ist seitdem in der Freien Literaturszene auf vielfältige Weise aktiv. Sie debütierte mit Erzählungen, die ihren Geburtsort thematisieren.

Alle Veranstaltungen werden mitgeschnitten und auf litradio dokumentiert.

Mit freundlicher Unterstützung:

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Der Ton | Atmospähren

Heute online auf litradio.net der Parlandopark-Abend Atmosphären vom 17. November 2016 mit Elke Erb, Daniel Falb und Steffen Popp als Moderator.

Hier zum Anhören

Das war:

3. Atmosphären
(Flüchtiges | Stimmungen | Anthropozän)

Ist die Gerinnung einer flüchtigen Atmosphäre, von Stimmungen und Stimmungsvielfalt zu textlichen Anordungen nicht immer auch ein Verlust? Inwiefern geht dabei immer ein Stück Unschuld verloren, während Klarheit und Erkenntnis gewonnen wird? Zugleich unterliegt die Erde und die Erdatmosphäre im Zeitalter des Anthropozäns massiven Veränderungen. Grundfragen im Spannungsverhältnis von Ökologie und Humanität sind tangiert, was Humanität in Zeiten von Klimawandel, Landnutzungsänderungen und Verlust von Biodiversität anrichtet. Welche Auswirkungen hat dies auf das Projekt der Moderne, auf die Sprachenvielfalt (34 % der Sprachen gelten als bedroht oder sterbend), auf sprachliche Ausdrucksformen. Wie wirkt sich dies auf unsere Lebensgestaltung aus, auf unsere Narrative und Schreibmaximen?

TeilnehmerInnen:
Daniel Falb, Elke Erb , Steffen Popp (Moderation)
Datum: Donnerstag, 17. November 2016
Zeit: 20 Uhr
Ort: Bassy Club (Lounge)
Schönhauser Allee 176 a | 10119 Berlin
U2 Senefelder Platz
Eintritt: 3 € / 5 €

Elke Erb (* 1938) reflektiert als Lyrikerin, Lektorin und Übersetzerin wie kaum eine andere „die Inschriften unter der Haut“, die Sprache der Wahrnehmung. Ihre blitzartig sich verästelnden Gedankengänge und gegen sich selbst gewendeten Anmerkungen zu Beobachtungen weisen in einer besonderen Art der geistigen Exaktheit Verlaufsspuren ungeahnter Einflüsse nach – „bis ins Vormenschliche, Tierliche, Pflanzliche, Erdzeitliche“ – oder wie der Titel einer ihrer Gedichte lautet: „Selbstgespräche sind nur Meeresrauschen.“
Daniel Falb (* 1977) fordert seit längerem im Angesicht eines neuen geologischen Zeitalters, des Anthropozäns, eine neue Literatur, eine Terrapoesie, die sich explizit auch mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit Entgrenzungsdiskursen auseinandersetzt. Seine extraterrestrische Perspektive auf die Erde stellt die Frage nach Atmo- und Anthroposphären ganz anders, nicht zuletzt, inwieweit der Mensch selbst Teil einer von ihm in Gang gesetzten sechsten Welle des Massenaussterbens sein wird.
Ob sich der Lyriker Steffen Popp (* 1978) in den „Hohlraum der Zeiten“ vorwagt, einem „elefantischen Pan im Porzellantrakt der Musen“ huldigt oder über die „Missgunst der Kontinente“ klagt – immer sind Einfallsreichtum und Überfallpotential der Gedichte Steffen Popps sprichwörtlich. Heißt es in der Laudatio an den Peter-Huchel-Preisträger. Nur was wir in poetische Praxis umsetzen, kann, laut Steffen Popp, guten Gewissens als ‚anthropologisch gemeistert‘ gelten.

Mit freundlicher Unterstützung:
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Erec Schumacher in „signaturen“ über den Atmosphärenabend

sehr schöne Zuammenfassung
hier zu finden

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4. Immigration und Sprache | 01.12.2016

Kommt vorbei und feiert mit uns den Abschluß dieser schönen Reihe!

(Fremdsprachen | Fachsprachen | „Speck der Mundart“)

In einer Welt, in der Migrationshintergründe, Flüchtlingskrisen und Globalisierungseffekte feste Bestandteile des Alltags sind, verschwimmen auch die Sprachgrenzen. Wir bewegen uns im Spannungsfeld von Nationalität, Identität und sozialen Interessen: Was ist noch Muttersprache, was ist das Eigene, das Adaptierte und welches Verhältnis zur Literatur baut sich in multilingualen Sprachumgebungen auf, in denen alle mit allen vernetzt sind? Wie gelingt uns die Übersetzung kultureller Differenzen und Artikulationsweisen diesseits und jenseits abendländischen Homogenitätsdenkens? Wie stellen sich im Netz Fragen der Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit und mit welchen Akzentverschiebungen? Welche Rolle spielen die Sprachen dabei? Der Philosoph Johann Georg Hamann sprach einmal vom „Speck der Mundart“ und meinte damit vornehmlich: Poesie, poetische Randlagen. Was bedeutet es, in verschiedenen Sprachräumen aufgewachsen zu sein, welche Problemstellungen und Verhandlungsprozesse ergeben sich daraus, welche kulturellen Hybridisierungsformen?

Teilnehmerinnen:
Ann Cotten, Dagmara Kraus, Adrijana Bohocki (Moderation)
Datum: Donnerstag, 01. Dezember 2016
Zeit: 20 Uhr
Ort: Bassy Club (Lounge)
Schönhauser Allee 176 a | 10119 Berlin
U2 Senefelder Platz
Eintritt: 3 € / 5 €

Die in Iowa geborene und in Wien aufgewachsene Ann Cotten (*1982) debütierte mit einem Band, der aus Fremdwörterbuchsonetten bestand. Seitdem arbeitet sie immer wieder auf ungewöhnliche Weise mit alten Formen und Traditionen, zuletzt in ihrem Versepos „Verbannt“. Sie ist Teil der berüchtigten Rottenkinckschow und lehrt in der vienna poetry school die Ent- und Verschlüsselung von Codes in ihrer Eigenschaft als Komprimierungen von Weltanschauung, Repräsentation und Identitätsentwürfen, um Möglichkeiten zu finden, auf diese unfug-orientiert einzuwirken.
Die Lyrikerin Dagmara Kraus (* 1981) stammt aus Polen und pendelt zwischen Deutschland und Frankreich. Ihre Poesie schafft Fach- und im wörtlichen Sinne Fremdsprachen, die überraschen und der Sprache völlig ungeahnte Möglichkeiten abringen. In ihrem letzten Band hat sie ein polyglottes Verzeichnis von Klagelauten angelegt und dabei sprachübergreifend mit semantischen Veränderungen experimentiert.
Die Moderatorin, Literaturaktivistin und ehemalige lauter-niemand-Mitherausgeberin Adrijana Bohocki (* 1969) stammt aus der Vojvodina und wuchs in Westdeutschland auf. In Ost Berlin lebt sie seit 1993 und ist seitdem in der Freien Literaturszene auf vielfältige Weise aktiv. Sie debütierte mit Erzählungen, die ihren Geburtsort thematisieren.

Alle Veranstaltungen werden mitgeschnitten und auf litradio dokumentiert.

Mit freundlicher Unterstützung:

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Die Bilder | Atmosphären

Fotos © Ph. Gürtler

Das war:

3. Atmosphären
(Flüchtiges | Stimmungen | Anthropozän)

Ist die Gerinnung einer flüchtigen Atmosphäre, von Stimmungen und Stimmungsvielfalt zu textlichen Anordungen nicht immer auch ein Verlust? Inwiefern geht dabei immer ein Stück Unschuld verloren, während Klarheit und Erkenntnis gewonnen wird? Zugleich unterliegt die Erde und die Erdatmosphäre im Zeitalter des Anthropozäns massiven Veränderungen. Grundfragen im Spannungsverhältnis von Ökologie und Humanität sind tangiert, was Humanität in Zeiten von Klimawandel, Landnutzungsänderungen und Verlust von Biodiversität anrichtet. Welche Auswirkungen hat dies auf das Projekt der Moderne, auf die Sprachenvielfalt (34 % der Sprachen gelten als bedroht oder sterbend), auf sprachliche Ausdrucksformen. Wie wirkt sich dies auf unsere Lebensgestaltung aus, auf unsere Narrative und Schreibmaximen?

TeilnehmerInnen:
Daniel Falb, Elke Erb , Steffen Popp (Moderation)
Datum: Donnerstag, 17. November 2016
Zeit: 20 Uhr
Ort: Bassy Club (Lounge)
Schönhauser Allee 176 a | 10119 Berlin
U2 Senefelder Platz
Eintritt: 3 € / 5 €

Elke Erb (* 1938) reflektiert als Lyrikerin, Lektorin und Übersetzerin wie kaum eine andere „die Inschriften unter der Haut“, die Sprache der Wahrnehmung. Ihre blitzartig sich verästelnden Gedankengänge und gegen sich selbst gewendeten Anmerkungen zu Beobachtungen weisen in einer besonderen Art der geistigen Exaktheit Verlaufsspuren ungeahnter Einflüsse nach – „bis ins Vormenschliche, Tierliche, Pflanzliche, Erdzeitliche“ – oder wie der Titel einer ihrer Gedichte lautet: „Selbstgespräche sind nur Meeresrauschen.“
Daniel Falb (* 1977) fordert seit längerem im Angesicht eines neuen geologischen Zeitalters, des Anthropozäns, eine neue Literatur, eine Terrapoesie, die sich explizit auch mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit Entgrenzungsdiskursen auseinandersetzt. Seine extraterrestrische Perspektive auf die Erde stellt die Frage nach Atmo- und Anthroposphären ganz anders, nicht zuletzt, inwieweit der Mensch selbst Teil einer von ihm in Gang gesetzten sechsten Welle des Massenaussterbens sein wird.
Ob sich der Lyriker Steffen Popp (* 1978) in den „Hohlraum der Zeiten“ vorwagt, einem „elefantischen Pan im Porzellantrakt der Musen“ huldigt oder über die „Missgunst der Kontinente“ klagt – immer sind Einfallsreichtum und Überfallpotential der Gedichte Steffen Popps sprichwörtlich. Heißt es in der Laudatio an den Peter-Huchel-Preisträger. Nur was wir in poetische Praxis umsetzen, kann, laut Steffen Popp, guten Gewissens als ‚anthropologisch gemeistert‘ gelten.

Mit freundlicher Unterstützung:
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3. Atmosphären | 17.11.2016

(Flüchtiges | Stimmungen | Anthropozän)

Ist die Gerinnung einer flüchtigen Atmosphäre, von Stimmungen und Stimmungsvielfalt zu textlichen Anordungen nicht immer auch ein Verlust? Inwiefern geht dabei immer ein Stück Unschuld verloren, während Klarheit und Erkenntnis gewonnen wird? Zugleich unterliegt die Erde und die Erdatmosphäre im Zeitalter des Anthropozäns massiven Veränderungen. Grundfragen im Spannungsverhältnis von Ökologie und Humanität sind tangiert, was Humanität in Zeiten von Klimawandel, Landnutzungsänderungen und Verlust von Biodiversität anrichtet. Welche Auswirkungen hat dies auf das Projekt der Moderne, auf die Sprachenvielfalt (34 % der Sprachen gelten als bedroht oder sterbend), auf sprachliche Ausdrucksformen. Wie wirkt sich dies auf unsere Lebensgestaltung aus, auf unsere Narrative und Schreibmaximen?

TeilnehmerInnen:
Daniel Falb, Elke Erb , Steffen Popp (Moderation)
Datum: Donnerstag, 17. November 2016
Zeit: 20 Uhr
Ort: Bassy Club (Lounge)
Schönhauser Allee 176 a | 10119 Berlin
U2 Senefelder Platz
Eintritt: 3 € / 5 €

Elke Erb (* 1938) reflektiert als Lyrikerin, Lektorin und Übersetzerin wie kaum eine andere „die Inschriften unter der Haut“, die Sprache der Wahrnehmung. Ihre blitzartig sich verästelnden Gedankengänge und gegen sich selbst gewendeten Anmerkungen zu Beobachtungen weisen in einer besonderen Art der geistigen Exaktheit Verlaufsspuren ungeahnter Einflüsse nach – „bis ins Vormenschliche, Tierliche, Pflanzliche, Erdzeitliche“ – oder wie der Titel einer ihrer Gedichte lautet: „Selbstgespräche sind nur Meeresrauschen.“

Daniel Falb (* 1977) fordert seit längerem im Angesicht eines neuen geologischen Zeitalters, des Anthropozäns, eine neue Literatur, eine Terrapoesie, die sich explizit auch mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit Entgrenzungsdiskursen auseinandersetzt. Seine extraterrestrische Perspektive auf die Erde stellt die Frage nach Atmo- und Anthroposphären ganz anders, nicht zuletzt, inwieweit der Mensch selbst Teil einer von ihm in Gang gesetzten sechsten Welle des Massenaussterbens sein wird.

Ob sich der Lyriker Steffen Popp (* 1978) in den „Hohlraum der Zeiten“ vorwagt, einem „elefantischen Pan im Porzellantrakt der Musen“ huldigt oder über die „Missgunst der Kontinente“ klagt – immer sind Einfallsreichtum und Überfallpotential der Gedichte Steffen Popps sprichwörtlich. Heißt es in der Laudatio an den Peter-Huchel-Preisträger. Nur was wir in poetische Praxis umsetzen, kann, laut Steffen Popp, guten Gewissens als ‚anthropologisch gemeistert‘ gelten.

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Anarchie und mehr

Eine interessante Auseinandersetzung mit dem Thema Anarchie und ihren Spielarten im Anschluß an den Parlandoparkabend zum selbigen Thema von Erec Schumacher:

Anarchie und mehr

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In Bild und Ton | Staat und Literatur

© Eric Schumacher

Das war:
2. Staat und Literatur | 08.09.2016

(Reglementierung und Freiheit | Überwachung und Knete | Leben jenseits des
Staates)

Wir bewegen uns im Kontext staatlicher, aber auch privater Überwachungsmaschinerien, die permanent informationelle Macht über uns erzeugen und Bewegungsprofile anlegen. Wir erleben den Verlust persönlicher Wirkungskraft und begreifen uns zusehends als Objekt staatlicher Instrumentalisierung und deren Steuerungsmodelle, fühlen uns gegängelt durch Nudging, Verhaltensökonomie, Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung und andere smarte Macht- und Regulierungstechnologien. Wäre Anarchie eine Befreiung zur Mündigkeit, die den selbstverantwortlichen Menschen überhaupt erst ermöglichen würde? Und wie leben und schreiben wir bis dahin, angesichts zivilisatorischer und aufklärerischer Rückschritte in der Gesellschaft?

Teilnehmer:
Bert Papenfuß, Stefan Blankertz, Hendrik Jackson (Moderation)
Datum: Donnerstag, 8. September 2016
Zeit: 20 Uhr
Ort: Bassy Club (Lounge)
Schönhauser Allee 176 a | 10119 Berlin
U2 Senefelder Platz
Eintritt: 3 € / 5 €

Bert Papenfuß (* 1956) ist eine alte Prenzlauer Berg-Größe und aktiv als Lyriker, Aktivist und Betreiber von Kulturspelunken wie dem Torpedokäfer oder Rumbalotte continua. Sein Schreiben war schon immer explizit politisch. Er versteht Literatur auch als Ausdrucksform radikaler Gegenentwürfe und Denkweisen, als Rebellion und Fundamentalkritik.

Stefan Blankertz (* 1956) entwickelt seit Jahren unkonventionelle Ideen und subversive Gegendiskurse gegen „das kälteste aller Ungeheuer“, den Staat. Seine Prämisse: der Klassenkampf ist nicht vorbei. Er streitet für gesellschaftliche Strukturen, die sich nicht gegen die menschliche Natur richten. Auch als Redaktionsbeirat der Zeitschrift eigentümlich frei wendet er sich gegen staatlichen Interventionismus.

Hier zum Nachhören auf litradio.net.

Die kommenden Veranstaltungen:

Unter dem Motto Literatur unter Einfluss – Schreiben unter Druck startet der Berliner Parlandopark ab August 2016 eine neue Reihe von vier Gesprächslesungen, die um ausgewählte gesellschaftliche Veränderungskomplexe kreisen, von denen wir alle betroffen sind.
Anhand von vier Themenschwerpunkten werden die massiven Auswirkungen auf Leben und Schreiben von AutorInnen diskutiert und Fragen gestellt, wie Literatur mit Druck von außen umgeht, wie sie auf veränderte Rahmenbedingungen und Einflusssphären reagiert und welche neuen Formen der Einmischung entwickelt werden können.
Eingeladen werden Persönlichkeiten aus vier Generationen, die der freien Literaturszene Berlins nicht nur als herausragende AutorInnen, sondern auch als KritikerInnen, TheoretikerInnen, AktivistInnen und Provokateure ihren Stempel aufgedrückt haben.
Zu diesem Anlass öffnet sich im Prenzlauer Berg die Tür des Bassy Clubs, mit Aussicht auf herrliches Unwetter.

3. Atmosphären | 17.11.2016
(Flüchtiges | Stimmungen | Anthropozän)

Ist die Gerinnung einer flüchtigen Atmosphäre, von Stimmungen und Stimmungsvielfalt zu textlichen Anordungen nicht immer auch ein Verlust? Inwiefern geht dabei immer ein Stück Unschuld verloren, während Klarheit und Erkenntnis gewonnen wird? Zugleich unterliegt die Erde und die Erdatmosphäre im Zeitalter des Anthropozäns massiven Veränderungen. Grundfragen im Spannungsverhältnis von Ökologie und Humanität sind tangiert, was Humanität in Zeiten von Klimawandel, Landnutzungsänderungen und Verlust von Biodiversität anrichtet. Welche Auswirkungen hat dies auf das Projekt der Moderne, auf die Sprachenvielfalt (34 % der Sprachen gelten als bedroht oder sterbend), auf sprachliche Ausdrucksformen. Wie wirkt sich dies auf unsere Lebensgestaltung aus, auf unsere Narrative und Schreibmaximen?

TeilnehmerInnen:
Elke Erb, Daniel Falb, Steffen Popp (Moderation)
Datum: Donnerstag, 17. November 2016
Zeit: 20 Uhr
Ort: Bassy Club (Lounge)
Schönhauser Allee 176 a | 10119 Berlin
U2 Senefelder Platz
Eintritt: 3 € / 5 €

Elke Erb (* 1938) reflektiert als Lyrikerin, Lektorin und Übersetzerin wie kaum eine andere „die Inschriften unter der Haut“, die Sprache der Wahrnehmung. Ihre blitzartig sich verästelnden Gedankengänge und gegen sich selbst gewendeten Anmerkungen zu Beobachtungen weisen in einer besonderen Art der geistigen Exaktheit Verlaufsspuren ungeahnter Einflüsse nach – „bis ins Vormenschliche, Tierliche, Pflanzliche, Erdzeitliche“ – oder wie der Titel einer ihrer Gedichte lautet: „Selbstgespräche sind nur Meeresrauschen.“

Daniel Falb (* 1977) fordert seit längerem im Angesicht eines neuen geologischen Zeitalters, des Anthropozäns, eine neue Literatur, eine Terrapoesie, die sich explizit auch mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit Entgrenzungsdiskursen auseinandersetzt. Seine extraterrestrische Perspektive auf die Erde stellt die Frage nach Atmo- und Anthroposphären ganz anders, nicht zuletzt, inwieweit der Mensch selbst Teil einer von ihm in Gang gesetzten sechsten Welle des Massenaussterbens sein wird.

Ob sich der Lyriker Steffen Popp (* 1978) in den „Hohlraum der Zeiten“ vorwagt, einem „elefantischen Pan im Porzellantrakt der Musen“ huldigt oder über die „Missgunst der Kontinente“ klagt – immer sind Einfallsreichtum und Überfallpotential der Gedichte Steffen Popps sprichwörtlich. Heißt es in der Laudatio an den Peter-Huchel-Preisträger. Nur was wir in poetische Praxis umsetzen, kann, laut Steffen Popp, guten Gewissens als ‚anthropologisch gemeistert‘ gelten.

Mit freundlicher Unterstützung:

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